Wie das Smartphone die Autoindustrie in Zukunft bestimmt

Die Digitalisierung stellt die Automobilindustrie vor neue Herausforderungen. Die Vernetzung ist bei allen Herstellern angekommen: sei es ConnectedDrive von BMW oder Ford mit Sync, inzwischen in der dritten Generation. Auch Mobilfunkhersteller klinken sich mehr und mehr in die Autoindustrie ein, wie das jüngste Beispiel der acht Milliarden Dollar Übernahme von dem US-Autozulieferer und Connected-Car-Spezialisten Harman durch den koreanischen Elektronikkonzern Samsung zeigt. 

Die Automobilindustrie ist also gefordert nicht alles aus der Hand zu geben, denn so wie es aktuell aussieht wird das Auto in das Ökosystem Smartphone eingebunden und nicht umgekehrt. Zu diesem Ergebnis kam die Strategieberatung Berylls in dem jährlich veröffentlichten „Car Connectivity Compass“. Befragt wurden rund 2.000 Neuwagen Interessenten mit Kaufabsicht in Deutschland und China.

Bis aber der Connectivity Boom ausbricht, gilt es noch einige Hausaufgaben zu machen. Das liegt laut Studienergebnis unter anderem daran, dass die Hersteller noch zu wenig auf die Kundenbedürfnisse eingehen. Für den Kunden muß noch ein echter Mehrwert geschaffen werden, bis dieser bereit ist auch für die Dienste in die Tasche zu greifen. Diese Lücke gilt es zu schließen, bis deutlich mehr Geld mit der Konnektivität verdient wird, als mit dem reinen Autobau. Auch werden Ingenieure in Zukunft enger mit IT Spezialisten zusammenarbeiten, um das vernetzte Auto kundengerecht zu gestalten. Dazu kommt, dass mehr und mehr Unternehmen IT Prozesse in der Entwicklung anwenden, wie z.B. agiles Arbeiten (SCRUM).

Außerdem ist laut Ergebnis des „Car Connectivity Compass“ noch keine Differenzierung zwischen den Angeboten der OEMs erkennbar. Es fehlt auch noch an Kreativität in der Gestaltung der Dienste und des Angebots. Somit das Auto wird in das Smartphone-Ökosysteme integriert und nicht umgekehrt.

Ein gutes Ergebnis gibt es aber für alle OEMs: laut Studie sind deutsche und chinesische Kunden bereit für digitale Dienste im Auto zu zahlen. Denn in Zukunft spielen Unterhaltungsangebote und virtuelle Assistenten im Auto eine große Rolle.

 

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