Ständiger Wandel und Digitalisierung, das sind zwei Begriffe, die schon seit Jahren den Arbeitsmarkt in Deutschland und weltweit bestimmen. Während viele traditionelle Branchen an Bedeutung verlieren, entstehen neue spannende Berufsfelder. Unterschiedliche Industriezweige verschmelzen oder werden modernisiert. Und all das passiert in der Situation eines akuten Fachkräftemangels* im MINT Bereich, in der Unternehmen sich neue Strategien überlegen müssen, um offene Stellen zu besetzten.
Klassische Karrieren, in denen Arbeitnehmer ihr gesamtes Berufsleben von der ersten Praktikumsstelle bis zur Pensionierung in dem gleichen Unternehmen verbracht haben, sind selten geworden. Ein Jobwechsel alle drei bis fünf Jahre innerhalb einer Branche oder auch verknüpft mit einem Branchenwechsel ist heute normal. Wir, als eine auf MINT Berufe spezialisierte Personalberatung, beobachten ebenfalls diese Tendenz.
Auch einige Beispiele aus der Industrie belegen dieses Bild. So wurden zum Bespiel viele Ingenieure und Entwickler von Nokia von Automobilherstellern und Zulieferern abgeworben, da man dort das Know-How betreffend „kürzerer Entwicklungszyklen“ der Handybranche im Vergleich zur Automobilbranche gebraucht hat und Anschluss an Themen wie Spracherkennung, Sprachein- und ausgabe und die Integration von mobilen Endgeräten gesucht hat.
Ein weiteres Beispiel ist der Bereich der Radartechnologie. Früher wurde diese Technologie v.a. im Militär und Aerospace Bereich eingesetzt. Heute aber rollt kaum noch ein Auto vom Band ohne radarbasierte Fahrerassistenzsysteme. Somit wurden viele Ingenieure und IT Spezialisten von der Automobilbranche eingestellt und Know-How abgefragt, dass ein paar Jahre vorher relativ unwichtig für die Automobilhersteller war.
Auch im Bereich der Elektromobilität finden sich einige Beispiele. Hier waren Ingenieure und Entwickler kleiner E-Motoren gefragt, die vorher z.B. in Baumaschinen und Werkzeugen verbaut waren.
Es wird deutlich, dass Kollaborationen unterschiedlicher Branchen heutzutage an der Tagesordnung sind. Doch wie gelingt ein erfolgreicher Umstieg?
Hier unsere 10 Tipps für alle, die einen Branchenwechsel planen:
- Wer als Ingenieur die Branche wechseln möchte, sollte genau darauf achten, wie er seine entscheidenden Berufsstationen darstellt. Machen Sie sich Gedanken über die Selbstdarstellung und wie Sie den Anforderungen der fremden Branche gerecht werden. Stellen Sie Ihre bisherigen Tätigkeiten dar und wie diese für die neue Aufgabe oder Branche relevant sind und sein können.
- Stellen Sie sich vor, eine fachfremde Person (z.B. ein Personaler aus der HR Abteilung) sieht Ihren Lebenslauf und findet keine bekannten Begriffe, bzw. keine, die er der Position oder der Branche zuordnen kann. Wenn dem so ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie für nicht qualifiziert gelten.
- Vermeiden Sie deswegen Fachjargon und Insider-Vokabeln ihrer aktuellen Branche, sondern schreiben Sie die Bewerbung für die zukünftige Position/Branche und legen Sie Wert darauf, dass Sie verstanden werden.
- Allerdings sollten Sie an dieser Stelle auch vor übertriebenen oder unrealistischen Erwartungen gewarnt sein. Nicht immer ist ein Branchenwechsel möglich, auch wenn Sie sich noch so gut präsentieren.
- Die Branchenbedeutung hängt auch von der Position ab. Je höher die Position, desto weniger ist Branchenerfahrung notwendig. Je spezialisierter die Aufgabe, desto spezialisierter soll meistens auch die gesuchte Person sein.
- Ein weiterer nicht zu vergessender Faktor ist auch der Werdegang der einzustellenden Manager. Haben diese einen Branchenwechsel oder Quereinstieg geschafft, dann werden diese Ihnen einen Branchenwechsel ebenfalls leichter zutrauen. Informieren Sie sich deshalb vorab auf beruflichen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn welche Stationen Ihr Gesprächspartner in seiner beruflichen Laufbahn bereits durchlaufen hat.
- Stellen Sie immer eine Verbindung Ihrer bisherigen Erfahrungen mit der zu besetzenden Stelle dar und unterstreichen Sie, wie das Unternehmen davon profitieren kann, bzw. wie Sie den Wissenstransfer schaffen.
- Sprechen Sie mögliche Zweifel gezielt an, damit Sie mögliche Bedenken und Zweifel bei den einstellenden Personen direkt adressieren können.
- Um das Risiko bei einem Branchenwechsel so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, wenn möglich, nicht alle Parameter zu wechseln, d.h. schauen Sie, dass Sie nicht gleich die Branche und den Wohnort wechseln müssen. Somit fällt Ihnen die Eingewöhnung leichter, da Sie sich „nur“ an einen neuen Job gewöhnen müssen und nicht auch noch an eine neue Umgebung, oder sich ein neues soziales Umfeld suchen müssen.
- Auch sollte man sich im Klaren sein, dass es Unterschiede gibt zwischen KMUs und Konzernen. Auch das kann einer gewissen Anpassung bedürfen und sollte beim Job- und Branchenwechsel berücksichtigt werden.
Branchenwechsel geplant?
Wenn Sie einen Branchenwechsel planen, beraten wir Sie gerne zu allen möglichen Vor- und Nachteilen und beantworten Ihre Fragen rund um das Thema Karriereplanung. Darüber hinaus können Sie von unserem Erfahrungsschatz bzgl. Job- und Branchenwechsel profitieren und sich wertvolle Tipps für das Vorstellungsgespräch, Outfit im Jobinterview, ein Videointerview, etc. holen.
Kontaktieren Sie uns telefonisch unter der Nummer 089 20003740 in München oder 0221 4668910 in Köln oder per Email info@mint-solutions.de.