Weltfrauentag am 08.03.2018: Das berichten IT Managerinnen aus Ihrem Berufsalltag

Der Internationale Frauentag ist am 08.03.2018. Seit 1911 feiern Frauen diesen Tag, an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird – in einigen Ländern ist dieser Tag sogar ein Feiertag.

Auch wenn wir schon im Jahr 2018 sind, gibt es immer noch viel Bewegung und Ungleichheiten. Gerade in der Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Sei es die heißumstrittene Frauenquote, oder das Entgeltgleichstellungsgesetz, welches am 06.07.2017, von dem Bundestag verabschiedet wurde. Es soll nicht nur mehr Transparenz, sondern auch Gerechtigkeit in die Gehaltsangelegenheiten bringen und dem Gender Pay Gap entgegen wirken – dem Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen.

Wir haben uns als auf MINT Berufe spezialisierte Personalberatung anlässlich des Weltfrauentags mit Topmanagerinnen aus technischen Berufen zu ihrem Berufsalltag unterhalten. Denn nach wie vor gibt es auch hier noch deutlich mehr Männer als Frauen. Obwohl gerade der MINT Bereich händeringend nach qualifizierten Fachkräften sucht – unabhängig vom Geschlecht. Nach einer Studie von PwC liegt die Frauenquote bei ITK-Fachkräften bei lediglich 11 Prozent.

Der Einstieg in technische Berufe

Bei den Befragten kam heraus, dass meistens ein Grundinteresse an technischen Themen schon während der Schulzeit bestand. Sei es, dass die Leistungskurse in naturwissenschaftlichen Fächern gewählt wurden, oder dass die Studienwahl danach ausgewählt wurde. Auch haben Praktika bei der Berufswahl geholfen. Aber auch ein Quereinstieg ist möglich. Eine BI Spezialistin berichtet, dass sie ursprünglich Haushalts- und Ernährungswissenschaften studiert hat und durch ihre beruflichen Erfahrungen in der Marktforschung zu ihrem jetzigen Berufsbild kam. Geholfen haben ihr dabei, ihr interdisziplinäres Denken, Zusammenhänge schnell zu erkennen und breit aufgestellt zu sein. Die Erfahrungen in der Schul- und Studienzeit sind unterschiedlich ausgefallen. Als Gemeinsamkeit kann aber festgehalten werden, dass in den technischen Fächern noch immer deutlich mehr Männer vertreten sind.

Warum wir immer noch eine Männerdomäne vortreffen

Gründe dafür sehen die Befragten in dem fehlenden Interesse bei Frauen an den Fächern und Bereichen, wobei sie genau hier Aufklärungsbedarf sehen. Auch stellt das Thema Familienplanung eine Hürde dar. So berichtet eine Entwicklungsingenieurin, dass „der Wandel in der Technik so schnell ist, dass man nach drei Jahren Auszeit als Frau gleich draußen ist. Es sollte dringend eine bessere Förderung nach dem Wiedereinstieg ins Berufsleben geben – hier sind nicht nur die Unternehmen gefragt, sondern auch die Politik.“

Warum technische Berufe für Frauen interessant sind

Auch bestand Einigkeit darin, dass technische Berufe viele Möglichkeiten bieten. Denn Kreativität ist gefragt! Es geht in erster Linie darum, Probleme zu lösen und das auf eine neue, kreative und technische Art und Weise. Gerade in der IT wird immer häufiger die SCRUM Methode angewendet, die Flexibilität, Kreativität und eine gute Teamzusammenarbeit fördert. Digitalisierungsthemen sind nicht mehr wegzudenken und genau auch hier innovative Konzepte zu schaffen, ist auch für Frauen mehr und mehr spannend. Gerade in den MINT Bereichen stehen Frauen viele Türe offen. So berichtet auch eine Befragte, dass der Beruf als Frontendentwicklerin ihr die Möglichkeit liefert, Probleme zu lösen, Kreativität einzusetzen und schnell Anerkennung zu erlangen. Als „Entwicklerin ist man ein seltenes Tier. Wenn man Ahnung hat, ist die Anerkennung der männlichen Kollegen spürbar.“

Das sollten Arbeitgeber Frauen bieten

Neben dem Hindernis, dass Frauen sich in diesen Berufen, laut Aussagen der Befragten „erst mal durchbeißen müssen und sich ein Standing erarbeiten müssen“, gibt es auch Wünsche an die Unternehmen, um die Berufswahl zu erleichtern.

Ein Wunsch ist, dass Offenheit gegenüber neuen Ideen und Vorschlägen vorliegt, damit man seine Ideen verwirklichen kann. Flexibilität, Entwicklungsmöglichkeiten, Freiraum, spannende Projekte, gute Arbeitsatmosphäre und Akzeptanz von Teilzeitstellen (gerade von den Kollegen) stehen auf der Wunschliste. So berichtet eine Entwicklerin begeistert von ihrem schwedischen Arbeitgeber, dass „hier die Work Life Balance stimmt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es gibt hier auch erstaunlich viele weibliche Führungskräfte!“

Tipps an junge Frauen, die einen technischen Beruf wählen

Neben den genannten Hindernissen berichten die Befragten auch von ihren Vorteilen als Frau in ihren Berufen. Sei es, dass ihnen die weibliche Intuition bei Entscheidungen hilft oder ihre Diplomatie. So berichtet eine Managerin, dass sie einen ganz klaren Vorteil hat: „ich bin sichtbar in allen Meetings in denen fast nur Männer sind! Daher merkt man sich meinen Namen und ich habe so ein riesen Netzwerk.“  Und bei einem Tipp an junge Frauen, die in MINT Berufe einsteigen wollen, sind sich alle einig: Sie sollen das machen, was ihnen Spaß macht und nicht von der Außenwelt davon abbringen lassen!

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